Beschreibung
Das Mangfallgebirge zeigt, wie nachhaltige Bewirtschaftung zur Erhaltung der Biodiversität beiträgt. Durch extensive Nutzung konnten Lebensräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten bewahrt werden. In lichten Bergwäldern balzen Raufußhühner und traditionell gemähte Almwiesen bieten Lebensraum für viele Pflanzen und Insekten. Das Jahr des Storchschnabel-Bläulings verdeutlicht, wie entscheidend nachhaltige Bewirtschaftung für den Erhalt unseres Naturerbes ist. Im Mangfallgebirge vor den Toren Münchens schuf eine besondere Erdgeschichte das Gerüst für eine Vielzahl an natürlichen Lebensräumen. Seit mindestens 3.000 Jahren wird es vom Menschen bewirtschaftet. Und doch hat sich hier bis heute eine Schatzkammer der Natur erhalten. Extensiv genutzte Bergregionen bieten hier oft letzte Zuflucht für vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten. In lichten, beweideten Bergwäldern balzen noch Auerhühner, seit Jahrhunderten gehegte Feuchtwiesen bieten Ersatz für entwässerte Moore. Auch für den Fortbestand der in Bayern vom Aussterben bedrohten Birkhühner werden im Mangfallgebirge große Anstrengungen unternommen. Traditionell gemähte und beweidete Almwiesen sind Lebensraum für Insekten, die woanders längst verschwunden sind. Ein Filmteam begleitet einen in Deutschland stark bedrohten Schmetterling, den Storchschnabel-Bläuling, während seines Jahrs auf den Almwiesen. Gezeigt wird, wie raffiniert die Überlebensstrategien dieses spezialisierten Tagfalters vom Ei bis zum fertigen Bläuling sind, aber auch, wie sensibel er auf seine Umwelt reagiert. Der Falter damit steht beispielhalt für viele anspruchsvolle und in der Folge selten gewordene Tierarten. Entscheidend ist, neben dem Offenhalten der Wälder und dem richtigen Mähzeitpunkt auf den Almwiesen, die sanfte Beweidung durch Kühe, Schafe und Ziegen. Es entsteht eine "neue Wildnis" und Zuflucht für geschützte Arten. Doch auf den Artenschutz kommt ein Dilemma zu: die langsame Rückkehr des Wolfs ins Mangfallgebirge. Wölfe können eine Bedrohung für die Almwiesen sein, doch auch sie sind in Deutschland streng geschützt.