Beschreibung
Das Flussbecken des Indus in Pakistan ist eine faszinierende Landschaft aus Feuchtgebieten und Seen, die zahlreichen Tierarten als Lebensraum dient. Der Indus gehört zu den wichtigsten Zugrouten für Vögel, die hier nach ihren bis zu 4.500 Kilometer langen Wanderungen rasten. Doch Habitatverlust, Umweltverschmutzung und Klimawandel bedrohen bedeutende Ramsar-Feuchtgebiete wie den Uchalli Wetland Complex, wo seltene Arten wie die Weißkopfruderente und Flamingos überwintern. Hier lebt auch der stark gefährdete Indusdelfin. Jedes Jahr müssen Exemplare aus austrocknenden Bewässerungskanälen gerettet werden. Die schilfbewachsenen Ufer des Indus bieten zudem dem ebenfalls gefährdeten Schweinshirsch Schutz - doch aufgrund der schwindenden Feuchtgebiete ist seine Population bereits um etwa ein Viertel gesunken. Auf dem Manchar-See leben in schwimmenden Dörfern die letzten Vertreter der Mohana, eines jahrtausendealten Fischervolks. Sie nutzen bis heute ihre traditionelle Fangtechnik, bei der sie Reiher einsetzen, um Fische aufzuscheuchen. Doch ihre Lebensweise ist durch zunehmende Umweltverschmutzung bedroht, und viele Mohana mussten aufs Festland umsiedeln - wo ihre Häuser 2022 von schweren Überschwemmungen zerstört wurden. Der Klimawandel stellt die größte Bedrohung für den Indus dar. In der Trockenzeit wird der Fluss zu 80 Prozent aus Schnee- und Gletscherschmelzwasser gespeist. Zudem gehört der Indus-Aquifer zu den am stärksten beanspruchten Grundwasserleitern weltweit. Was wird aus den Landwirten und Wildtieren, wenn die Temperaturen weiter steigen und unregelmäßige Regenfälle zu extremen Dürreperioden und Überschwemmungen führen?