Beschreibung
Die Thar, die sich um die indisch-pakistanische Grenze erstreckt, zählt zu den größten Wüsten der Subtropen. Trotz des Extremklimas leben hier überraschend viele Arten: zum Beispiel die "Wüstenballerina" genannte Chinkara-Gazelle und der "Blue Bull", Asiens größte Antilopenart. Während des Monsuns ergrünt die Wüste und viele Vögel nutzen diesen seltenen Segen. Einer davon ist der Bayaweber, so genannt aufgrund der Art, wie er seine Nester herstellt. Männchen auf Brautschau konkurrieren miteinander: Wer das schönste Nest "webt", erhält die Aufmerksamkeit der Weibchen. Das Braunbauch-Flughuhn hat die perfekte Tarnfarbe für den Sandboden, in den es seine Eier ablegt. Bis zu 80 Kilometer weit fliegt es, um Wasser in speziellen Bauchfedern zu speichern, mit denen es erst die Eier kühlen kann und später die durstigen Küken tränken. Die Männchen begleiten ihre Brut bei den ersten Schritten: Dabei spreizen sie ihre Flügel wie Sonnenschirme aus, um die Küken vor der sengenden Sonne zu schützen. Die Thar ist auch die am dichtesten besiedelte Wüsten der Erde. Mehr als 1,6 Millionen Menschen überleben hier bei jährlichen Niederschlägen von nur etwa 25 Zentimetern. Aufgrund anhaltender Dürreperioden wird das Futter für ihre Kamele und Rinder knapper. Ihre traditionelle Lebensweise ist durch das heißer werdende Klima vom Untergang bedroht.